Abenteuer Bulli-Kauf – Teil II Reiseplanung Vier Wochen danach sollte das Wochenende sein, für unsern Roadtrip. Das heißt Freitag nach dem Büro losfahren, und Sonntag wieder zurück sein. Dazwischen liegen lediglich 2500km, ein unbekanntes Fahrzeug, eine Verhandlung, ein unbekannter Verkäufer und ein von mir noch nicht bereistes Land. Das hört sich genau richtig an, für ein Männer Benzin-Abenteuer! Vor Reiseantritt, gab’s noch einiges zu organisieren. Z.B habe ich mehrmals versucht die Fahrgestell Nummer bei der Polizei zu checken. Wir wollten einfach herausfinden ob irgendetwas zu dem Fahrzeug vermerkt ist. Es gibt aber nicht mehr diese KBA-Anfrage, das übernimmt mittlerweile die Zulassungsstelle. So war es eher im Ermessen des Beamten ob er jetzt auf seinen Bildschirm schauen wollte, oder nicht. Zur Zulassungsstelle konnte auch schlecht gehen, ohne Fahrzeugpapiere. Es war zum Glück nichts zu finden, was aber auch nichts heißt. Abfahrt Freitag: Unsere erste Anlaufstelle 30 km hinter München war der Anhänger Verleih, bei dem wir einen zwei-achsigen Autoanhänger fürs Wochenende reserviert hatten. Das Zugfahrzeug, einen Opel Zafira mit genug Leistung und fast genug Anhängelast haben wir von Rolands Bruder geliehen bekommen. Das Timing war straff, und wir mussten so schnell wie möglich los um die Etappen in der kurzen Zeit zu schaffen. Um so ärgerlicher, dass sich gleich beim losfahren die Verriegelung des Hängers löste und den Stecker abriss. Zum Glück war der Typ vom Verleih recht entspannt und bastelte uns den Stecker wieder ran. Also noch mal losfahren mit leuchtenden Lichtern. Gegen Mitternacht fielen wir ins Motel-Bett kurz hinter Wien. Marathon-Samstag: Am nächsten Tag sollte die lange Etappe von Wien bis nach Klausenburg/Rumänien gefahren werden. Und am besten mit Bulli wieder ein Stück zurück bis kurz hinter die Grenze ins ungarische Sporthotel Debrecen, das ich schon mal reserviert hatte. Die Autobahnfahrt läuft erstaunlich gut Richtung Osten. Dank EU sind die Straßen alle neu, kaum Verkehr und die Marché Raststationen ein Genuss im Vergleich zu den Stationen die wir sonst kennen. Eine echt positive Überraschung. Wir waren so ziemlich die einzigen die mit einem leeren Auto-Hänger in diese Richtung unterwegs waren. Wir kamen gut voran, nähern uns der Rumänischen grenze und hatten noch ca 200km bis Cluj Napoca. Also gut in der Zeit dachten wir. Aber warum zeigt das Navi dann noch 5 Stunden an? Für 200km? Was wir nicht bedacht hatten, dass vielleicht in Ungarn die Autobahnen perfekt ausgebaut sind, aber ab der Grenze in Rumänien wir auf Landstraßen durch die Karpaten gurken durften. Landstraße heißt in diesem Fall, aber auch nicht, wie bei uns, ausgebaute Überlandstraßen auf denen man mit 100km dahingleiten kann. Nein! Sträßchen, Dörfer, Schotterpiste. Es heißt einreihen zwischen Eselkarren, Ladas und X5. Das entspricht auch tatsächlich der durchschnittlichen Fahrzeugaufteilung im rumänischen Straßenverkehr. Ein Drittel Eselkarren. Ein Drittel alte Ostkisten wie Ladas. Und ein Drittel fremdfinanzierte deutsche Luxuskisten. Mit unserem Anhänger gelingt es uns nicht ganz so elegant die unzähligen LKWs, und andere lahme Krücken zu überholen. Obwohl sich der Fahrstil den örtlichen Gepflogenheiten schon sehr angepasst hat. Es waren anstrengende 200 km für den Endspurt, in tatsächlich 5 Stunden, wie es das Navi prognostiziert hatte. Der Kauf Endlich an einem kleinen Häuschen in einem netten Viertel angekommen, können wir den VW Bus live begutachten. Der Verkäufer und sein Kumpel waren ungefähr in unserem Alter und ganz nette Künstler-Typen. Roland dreht eine Runde mit dem Bus um den Block. Das heiß, der Motor lief! Yeah! Bremsen hat er, wenn auch nicht wirklich funktional. Aber vor allem. KEIN ROST! Es war klar, dass wir den Karren mitnehmen werden. Alleine schon wegen der Anreise und unseren Families gegenüber wollten wir nicht mit leeren Händen zurückfahren. Umso erfreulicher, dass der Zustand uns wirklich zusagte. Die Alkoholfahne des Besitzers kam uns bei der Verhandlung sicher zu gute. Wir konnten noch mal 2500 EUR einsparen. Wir sind uns einig geworden, können aber nicht sofort wieder los. Wir hatten ja immerhin noch eine Rückfahrt nach Ungarn zu bewerkstelligen. In Rumänen läuft ein Verkauf höchst offiziell. Das heißt wir mussten auf ein Amt um dort einen Kaufvertrag oder Übergabe des Fahrzeugs zu beglaubigen. Samstag soll so ein Amt offen haben? Ich sah unsere Rückreise schon um zwei Tage verzögert, aber tatsächlich hatte so ein Büro seine Dienste für uns zu Verfügung. So konnten wir wenigstens noch ein bischen die Innenstadt von Klausenburg sehen, was wirklich eine schöne Studentenstadt ist, tolle alte Fassaden, viele junge Leute, echt nett. Gerne wäre ich noch eine Nacht geblieben und hätte das gute Essen, dass uns jeder empfohlen hat mal gekostet. Papierkram hatten wir endlich erledigt, was gar nicht schlecht war, einen weiteren offiziellen Wisch zu haben, das macht die Prozedur für die deutschen Fahrzeugpapiere etwas leichter. Wir haben den Bus verzurrt, bezahlt, getankt und sind sofort wieder los Richtung Ungarn. Wenn es gut läuft schaffen wir es spät nachts ins geplante Hotel. weiter lesen – Teil III Hinterlasse eine Antwort Antwort abbrechen Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* Email* Webseite Meinen Namen, E-Mail und Website in diesem Browser speichern, bis ich wieder kommentiere.